Acker-Schachtelhalm
Der Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense ), auch Zinnkraut, Acker-Zinnkraut, Katzenwedel, Schaftheu, Pfannebutzer oder Scheuerkraut genannt, ist eine Staude aus der Abteilung der Schachtelhalme (Sphenophyta) und entwicklungsgeschichtlich mit über 400 Millionen Jahren eine sehr alte Pflanzenart.
Die Pflanze wird überirdisch 10 bis 50 cm hoch und treibt zähe Wurzeln weit verzweigend unter der Erdoberfläche tief in den Boden. Sie blüht nicht, sondern vermehrt sich durch Bildung von Sporen. Im Frühling bildet sie hellbraune bis rötliche Sporentriebe, die einem Pferdeschweif nicht unähnlich sehen, daher der lateinische Name der Pflanze. Einige Wochen später wachsen daraus unfruchtbare grüne Sommertriebe, deren Gestalt an kleine Nadelbäume erinnert.
Beheimatet ist er auf der gesamten nördlichen Halbkugel. Er besiedelt gerne Äcker, aber auch lehmige feuchte Wiesenränder, Gräben und Böschungen.
Bereits im Altertum wurde der Acker-Schachtelhalm als Lieferant von Kieselsäure geschätzt, Dioskurides lobt seine blutstillende Kraft und Plinius der Ältere behauptet über ihn sogar, dass die blutstillende Kraft so groß sei, daß es genüge, ihn bloß in der Hand zu halten.
Als Heilpflanze einige Zeit mehr oder weniger vergessen, wurde er lange vor allem als Reinigungsmittel für Gegenstände aus Zinn verwendet, woraus sich auch einige seiner volkstümlichen Namen ableiten.
Sebastian Kneipp machte den Acker-Schachtelhalm als Heilpflanze wieder bekannt, er setzte ihn ein zur Behandlung von Störungen bei der Wundheilung und gegen Rheuma und Gicht. Verwendet wird das Kraut, von dem man von Mai bis August die die oberen zwei Drittel der sattgrünen jungen Sommertriebe sammelt. Einen Tee aus der Pflanze verwendet man vor allem zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Nieren und Harnwege und bei Nierengrieß. Er eignet sich auch zur Behandlung von chronischem Husten und zur Ausschwemmung von Ödemen.
Heute ist Acker-Schachtelhalm Bestandteil vieler standardisierter Präparate, wie Rheuma-, Husten-, Nieren-, Blasen- und Blutreinigungstees.
Eine Jauche oder ein Kaltwasserauszug aus Acker-Schachtelhalm dient als Stärkungsmittel für Pflanzen und zur vorbeugenden Bekämpfung von saugenden Schädlingen wie z.B. Blattläusen hervorragend geeignet. Der hohe Kieselsäuregehalt festigt die Zellstruktur der Pflanzen und erschwert es Schädlingen, die Oberfläche der Pflanze zu zerstören.
Die Pflanze besteht zu ca. 10 - 12 Prozent aus Kieselsäure, außerdem enthält sie als therapeutisch wirksame Bestandteile Flavonoide, Glykoside, speziell Saponine, Kalium und Karbonsäuren
Wegen des hohen Kieselsäuregehaltes wirkt der Acker-Schachtelhalm in erster Linie stärkend auf das Bindegewebe, er fördert den Stoffwechsel und die Durchblutung und wirkt blutstillend. Außerdem zeigt er leicht harntreibende (diuretische), abschwellende und immunstimulierende Effekte und stärkt das Verdauungssystem.
An feuchten Standorten besteht Verwechslungsgefahr mit dem Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre), der wegen seines hohen Alkaloidgehaltes giftig ist.
Bei eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit nicht innerlich anwenden. Nicht über längere Zeit anwenden und bei chronischen Nierenerkrankungen vor einer Behandlung mit Acker-Schachtelhalmtee den Arzt befragen.
Beschreibung
Verbreitung
Verwendung
Verwendung als Heilkraut in der Phytotherapie
Verwendung im Gartenbau
Inhaltsstoffe und Wirkungen
Warnhinweise
Weblinks
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