Acheiropoieta
Als Acheropita oder Acheiropo[i]eta (Pluralform zu altgr. acheiropoíetos NT und axeíretos, "nicht mit Händen gemacht", "nicht von Menschenhänden geschaffen") oder Vera Ikon (zu lat. vera, "wahr" und altgr. eikon, "Bild", also "wahres Bild") bezeichnet man in der Bildtheologie der östlichen Orthodoxie ein Kultbild oder eine spezielle Ikone, die nicht von Menschen geschaffen sein sollen, sondern von Gott geschenkt wurden. Diesen Objekten werden üblicherweise heilende Kräfte zugeordnet (vgl. Wunderheilung).
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Der erste Bericht über ein derartiges Acheropita-Bild stammt aus dem Jahr 574 von dem Historiker Georgios Kedremos, der über derartige Funde in Kamulia (Kapadokien) sowie Apameia (Syrien) schreibt. Ebenfalls als Acheiropoieta gelten die Sinai-Ikonen aus dem 5 bis 7. Jahrhundert im Katharinenkloster.
Die bekanntesten Beispiele sind der Abdruck des Antlitzes Christi auf dem Schweißtuch der Veronika, Volto Santo sowie die Abgar- und Lukas-Bilder.
Das nach Untersuchungen aus dem Jahr 1988 aus dem Mittelalter stammende Turiner Grabtuch wurde 1898 von Secondo Pia sowie 1931 von Giuseppe Enrie fotografiert; auf den Fotografien ist ein "Bild von Christus" zu sehehn, "das viel klarer war als der nur schemenhafte Umriß auf dem Grabtuch. Diese Entdeckung verlieh dem Grabtuch eine neue theologische Bedeutung, dessen mögliche Echtheit durch die Fotografie bekräftigt wurde. Das Grabtuch selbst konnte als eine empfindliche Oberfläche betrachtet werden, auf der sich ein Körper durch den direkten Kontakt abgebildet hatte" (Frizot 1998: 283; vgl. auch P. Vignon, ''Le Linceul de Christ; étude scientifique. Paris 1902).
In dieser Zeit, als die Grenzen der Fotografie noch weniger klar umrissen waren als heute und gerade die Mikro- und Astrofotografie sowie die Röntgenstrahlen entdeckt wurden, glaubte man auch noch, die "Lichtschwingungen der Seele" fotografisch aufzeichnen zu können und sprach von einer "spontanen Ikonographie" (Hippolyte Baraduc, L'Ame humaine, 1896; vgl. auch Naturselbstdruck).
Der Fotografie selbst wurde dabei ein acheiropoietischer Charakter zugeschrieben (vgl. dazu auch Spiritistische Fotografie).
Geschichte
Siehe auch
Literatur
Weblinks