Accelerated Graphics Port
Der Acclerated Graphics Port (AGP) ist ein Hochgeschwindigkeits-Bussystem, mit dem Computer-Peripherie mit dem Mainboard eines Computers verbunden werden kann. Sein Haupteinsatzzweck ist die Beschleunigung von 3D-Grafik.
Sinn und Zweck
AGP benutzt den normalen Arbeitsspeicher (RAM) des PCss, um dort das Monitorbild, Texturen, Z-Buffer-, Alpha Blending- und andere Grafikdaten zu hinterlegen. Der Acclerated Graphics Port stellt ein kohärentes Speichermanagement zur Verfügung, das ein schnelles Lesen von im Speicher verteilten Daten in schnellen "Bursts" ermöglicht. AGP reduziert durch die Benutzung von existierendem Systemspeicher die Kosten für High-End Grafiksysteme. AGP erlaubt auch die effizientere Nutzung des Frame Buffer-Speichers und hilft so auch bei der Beschleunigung von 2D-Grafik. Außerdem wird der AGP-Slot auch von einigen RAID-Controllern auf Grund seiner höheren Transferrate als Steckplatz anstelle von PCI benutzt, obwohl er eigentlich nicht dafür gebaut worden ist. Streng genommen ist AGP eigentlich kein Bussystem, da Busse im allgemeinen das Anschließen mehrerer Geräte erlauben, wohingegen der AGP eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung darstellt. Es gibt einige wenige Mainboards mit mehreren unabhängigen AGP-Steckplätzen, im Normalfall ist aber nur ein AGP-Slot vorhanden.
Entwicklung
AGP wurde von Intel entwickelt, die den Bus 1997 erstmals in einen Chipsatz für ihren Pentium II-Prozessor einbauten. AGP-Karten sind etwas länger als PCI-Erweiterungskarten. Ab 1998 tauchte AGP dann in großem Stil in handelsüblichen PCs auf. Die Einrichtungen auf dem Mainboard bestehen im wesentlichen aus dem AGP-Steckplatz und der AGP-Bridge, die in der Northbridge des Chipsatzes untergebracht ist. Die Grafikkarte ist auf diese Weise auf dem schnellsten Wege mit der CPU und dem Arbeitsspeicher verbunden, die beide für die Grafikperformance von essentieller Bedeutung sind. Um auch Speicherzugriffe an der CPU vorbei zu ermöglichen (und so für Entlastung des Prozessors zu sorgen), bekommt der AGP vom System-BIOS exklusiv einen bestimmten Speicherbereich im RAM zugewiesen. Dieser Speicher wird in der AGP-Spezifikation AGP-Aperture genannt.
Die erste Version von AGP, AGP 1x, ist ein 32-bit Bus mit einer Taktrate von 66 MHz bei einer Signalspannung von 1,5 oder 3,3 V. Daraus ergibt sich eine maximale Transferrate von 266 Megabyte pro Sekunde. Ein normaler PCI-Bus (33 MHz) schafft im Vergleich genau die Hälfte, 133 MB/s.
Ab etwa 2005 sollen neue Mainboards keine Unterstützung für AGP mehr haben, und stattdessen PCI-Express verwenden. Die ersten entsprechenden Chipsätze sind bereits fertig und kommen zusammen mit entsprechenden Grafikkarten Ende des Jahres 2004 auf den Markt - Die Grafikkartenhersteller übernehmen hier zur Zeit die Führungsrolle.Neuere Versionen
Neuere Versionen des AGP steigerten die Transferrate u.a. mittels Double-Data-Rate-Verfahren ('DDR') auf das Zwei- bis Achtfache. Entsprechend gibt es heute neben AGP 1x auch AGP 2x (533 MB/s), AGP 4x (1.066 MB/s) und AGP 8x (2.133 MB/s). Zusätzlich existieren noch sog. AGP Pro-Karten. Deren Kontaktleisten sind etwas länger als die normaler AGP-Karten. AGP Pro versorgt Karten mit höheren Stromstärken, da insbesondere professionelle und semi-professionelle Grafiklösungen immer stromdurstiger werden.AGP als Auslaufmodell
Mit der neuesten Version AGP 8x ist diese Technik zu Ende entwickelt, da sich auf Grund von Leckströmen, Timing-Problemen bei hohen Taktungen und dem zunehmend komplizierter werdenden Platinendesign die Geschwindigkeit nicht weiter steigern lässt. Dazu kommt noch, dass heutige Grafikkarten über so viel eigenen Speicher verfügen, dass sie nur noch verhältnismäßig selten auf System-RAM zugreifen müssen. Im Vergleich zu Video-RAM ist der Arbeitsspeicher des PCs relativ langsam. AGP war als schnelle Punkt-zu-Punkt-Verbindung zum Arbeitsspeicher sinnvoll, so lange schnelles VRAM auf der Grafikkarte übermäßig teuer war, was heute nicht mehr der Fall ist.