Acanthostega
Acanthostega ist der Name eines in
Grönland gefundenen Fossils, das paradoxerweise systematisch zu den ersten Landwirbeltieren (Tetrapoda) gerechnet wird, aber gleichzeitig noch seine gesamte Lebenszeit wie ein
Fisch im Wasser verbracht hat. Es ist für Evolutionsbiologen von besonderem Interesse, da es nahe des Ursprungs der
Stammesgeschichte dieser wichtigen Tiergruppe steht. Der
anatomischee Bau seiner Vorder- und Hinterhand belegt, dass sich die typischen vier
Gliedmaßen der Landwirbeltiere bereits im
Wasser entwickelt haben müssen. Die noch weit verbreitete Annahme, dass sich die Landwirbeltiere aus heute nur noch als Fossilien erhaltenen Quastenflossern entwickelt haben, die ihre muskulösen, quastigen Fischflossen zu gelegentlichen Landgängen benutzten, ist somit falsch. Vielmehr bewegte sich
Acanthostega bereits mit vier beinartigen Gliedmaßen auf dem mit
Wasserpflanzen bewachsenen Sumpfboden fort. Eine Rekonstruktion seiner Extremitätenknochen zeigt, dass sie den schweren Körper auf dem Lande gar nicht hätten tragen können. Zudem atmete
Acanthostega noch über
Kiemen und nicht über Lungen, war also eindeutig ein Wassertier, das sich mit vier Beinen und nicht per Flossenschlag im
Gewässer fortbewegte.
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