Abbadiden
Die Abbadiden waren eine arabische Dynastie in Sevilla, die von 1013 bis 1091 regierte.Mit dem Niedergang des Kalifat von Cordoba nach 1009 und dem Zerfall des Reiches in die Taifa-Königreiche, machten sich Sevilla unter Abu l-Qasim Muhammad ibn Abbad (1013 – 1042) selbständig. Die Dynastie führte ihre Abstammung bis auf die Lachmiden von Hira zurück. Unter seinen Nachfolgern al-Mutadid (1042 – 1069) und al-Mutamid (1069 – 1091) stieg Sevilla, im Kampf gegen die Berberreiche in Andalusien, zum mächtigsten Taifa-Reich in Andalusien auf. Zwar erlitten die Abbadiden gegen die Ziriden von Granada 1039 eine schwere Niederlage, doch wurde Huelva 1052, die Hammudiden von Algeciras 1058 und die Djahwaniden von Cordoba 1069 unterworfen.
Allerdings mussten auch die Abbadiden 1063 die Oberhoheit Kastiliens anerkennen und Tribute zahlen. Als Kastilien 1085 Toledo eroberte rief Muhammad al-Mutamid die Almoraviden aus Marokko zur Hilfe. Diese besiegten die Kastilier 1086 bei Zallaqa schwer. Wegen mangelnder Unterstützung setzten die Almoraviden 1091 die Abbadiden ab und annektierten Sevilla sowie die anderen Taifa-Königreiche. Al-Mutamid wurde nach Marokko verbannt, wo er 1095 in Agmat starb.
Auch wenn Sevilla schon während der Umayyadenherrschaft, wegen der landwirtschaftlichen Gebiete um die Stadt und den Handel mit Nordafrika, das wichtigste Wirtschaftszentrum nach Cordoba war, stieg die Stadt nun auch zum bedeutendsten Zentrum für Kultur und Wissenschaft in Andalusien auf. Wie viele Taifa-Herrscher förderten die Herrscher der Abbadiden Kultur und Wissenschaft besonders, wobei auch al-Mutamid ein bedeutender Dichter in dieser Zeit war. Daneben lebten auch so bedeutenden Dichter wie Ibn Ammar und Ibn Zaidun am Hof von al-Mutamid.