Österreichisches Wappen
Das Österreichische Bundeswappen wurde im Jahr 1920 eingeführt, 1934 wieder abgeschafft und 1945 leicht modifiziert wiedereingeführt.Es zeigt einen einköpfigen, schwarzen, goldbewehrten und rotgezungten Adler, der auf der Brust einen rot-silber-roten Schild trägt. Er ist mit einer goldenen Mauerkrone bekrönt. In seinen Fängen hält er einen goldenen Hammer und eine goldene Sichel, von beiden hängt eine gesprengte Eisenkette.
Der Brustschild des Adlers, der Bindenschild, ist ein uraltes Symbol für das österreichische Herzogtum, das etwa dem heutigen Niederösterreich entspricht. Das spätere Lerchenwappen mit den fünf Adlern ("Lerchen") war ursprünglich das gemeinsame Wappen für die Habsburgischen Besitzungen im Ostalpenraum. Wann sich dieser Gebrauch umkehrte, ist nicht ganz klar, wahrscheinlich im Lauf des 14. Jahrhunderts. Der Legende nach geht der Bindenschild auf die Belagerung Akkons im Dritten Kreuzzug zurück, an dem auch Herzog Leopold V teilnahm. Es heißt, nach der Schlacht soll sein weißes Gewand völlig blutgetränkt gewesen sein, bis auf einen weißen Streifen, wo er den Gürtel trug. Entgegen dieser blutrünstigen Legende gehen die Farben Rot-Weiß-Rot auf den letzten Babenberger, Friedrich II., den Streitbaren (1210-1246) zurück, der als Zeichen einer stärkeren Unabhängigkeit des Herzogtums vom Reich um 1230 einen neuen Wappenschild annahm. Ältestes Beweisstück dafür ist ein wächsernes Amtssiegel vom 30. November 1230 im Stiftsarchiv des Klosters Lilienfeld.
Der Adler ist eine Reminiszenz an das Heilige Römische Reich, in dem Österreich eine führende Rolle spielte. Letztlich stammt er von den Feldzeichen der römischen Legionen ab. Er ist nur noch einköpfig, was eine Absage an die Monarchie (Doppeladler) verkörpert. Hammer, Sichel und Mauerkrone sind Symbole für Arbeiterschaft, Bauernschaft und Bürgertum der Republik – Hammer und Sichel sind also keine kommunistischen Symbole.
1934 mit der Einführung des Ständestaates wurde der Adler in Anlehnung an die Donaumonarchie wieder doppelköpfig dargestellt. Statt der als kommunistisch missverstandenen Symbole Hammer und Sichel sowie der Mauerkrone waren seine Köpfe nimbiert, das heißt mit einem Heiligenschein versehen, was die christliche Ausrichtung des Staates verdeutlichen sollte. Ab 1938, nach dem "Anschluss" an Deutschland während der Zeit des Dritten Reiches wurde er völlig unterdrückt. Nach der Unabhängigkeit 1945 wurde die zerbrochene Kette als Symbol der Befreiung von der nationalsozialistischen Diktatur neu eingefügt.
Siehe auch: Flagge Österreichs, Portal Österreich
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