Österreichische Literatur
Von einer österreichischen Literatur lässt sich ab dem Zeitpunkt sprechen, als der Habsburger Kaiser Franz II 1803 die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation beschloss und als Franz I. von Österreich erster Kaiser der späteren Donaumonarchie wurde. Trotz einiger Vorgänger (z.B. dem Librettisten von Mozarts Zauberflöte, Schikaneder) sind die ersten großen Vertreter einer spezifisch österreichischen Literatur innerhalb des deutschen Sprachraumes AutorInnen des 19. Jahrhunderts, v.a. Franz Grillparzer, Johann Nestroy, Adalbert Stifter und Hugo von Hofmannsthal.Eine erste Blüte erlebte die österreichische Literatur im Fin-de-Siècle und in den Jahrzehnten vor und nach dem Ersten Weltkrieg:
- Arthur Schnitzler,
- Joseph Roth,
- Karl Kraus,
- Georg Trakl,
- Rainer Maria Rilke,
- Robert Musil,
- Hermann Broch,
- Ödön von Horvath und - mit Vorbehalt -
- auch Franz Kafka sind hier zu nennen.
Eine zweite Blüte erlebte die österreichische Literatur in den 1960er und 1970er Jahren, als mit AutorInnen wie Andreas Okopenko, Peter Handke, Ingeborg Bachmann und Thomas Bernhard die Literaturlandschaft und das sprachliche Selbstverständnis nachhaltig verändert wurde. In dieser Tradition arbeiten auch bedeutende zeitgenössische AutorInnen wie z.B.
Natürlich haben AutorInnen wie Ernst Jandl und Friederike Mayröcker das literarische Verständnis nachhaltig geprägt. Ernst Jandl war auch Mitbegründer der Grazer Autorenversammlung, einem der größten österreichischen Literaturverbände. Diesem gilt die deutsche Sprache übrigens nicht als konstituierendes Merkmal der österreichischen Literatur, womit u.a. einer Einbindung von so genannten sprachlichen Minderheiten der Weg in die Literatur erleichtert werden sollte.Auch die Tradition der Wiener Gruppe wird weiterhin fortgeschrieben, der oft diskutierte, vielfach auch abgelehnte Begriff Experimentelle Literatur hat hierbei große Bedeutung. Unter experimenteller Literatur werden Werke verstanden, die den Materialcharakter der Sprache betonen, das Verhältnis von Form und Inhalt reflektieren oder auch sich einer freiwilligen Beschränkung im Sinne von Oulipo unterziehen. An Vertretern und Vertreterinnen innerhalb der zeitgenössischen österreichischen Literatur wären etwa zu nennen:
- Hansjörg Zauner,
- Brigitta Falkner (Anagramm und Palindrom),
- Ilse Kilic (Lipogramm),
- Christine Huber,
- Karin Spielhofer,
- Franz-Josef Czernin (Arbeit an Sonetten),
- Heidi Pataki,
- Fritz Widhalm,
- Lisa Spalt,
- Günter Vallaster (visuelle Poesie) und
- Ferdinand Schmatz.
Weitere österreichische Autoren
Dachverband für die österreichischen Literaturverbände ist die Interessensgemeinschaft österreichische Autorinnen Autoren.