Äquivalenzstereofonie
Äquivalenzstereofonie oder gemischte Stereofonie ist ein bestimmtes Aufnahmeverfahren der Lautsprecherstereofonie*), bei der die gleichsinnigen und frequenzneutralen Pegeldifferenzen ∆ L und gleichzeitig die Laufzeitdifferenzen ∆ t verwendet werden. Das Wort Äquivalenz kommt hier von der gemeinsamen addierenden Wirkung von Laufzeit- und Pegelunterschied zur Auswanderung von Phantomschallquellen aus der Lautsprechermitte. Am bekanntesten ist hierbei das Hauptmikrofonverfahren ORTF, deren zwei Nierenmikrofone eine Mikrofonbasis (Abstand der Mikrofone zueinander) von genau 17 cm haben und die mit einem Gesamt-Achsenwinkel von 110° nach außen gewinkelt sind. Zur Äquivalenzstereofonie werden außer zwei Mikrofonen mit der Richtcharakteristik Niere auch andere Richtcharakteristiken verwendet. Durch die Mikrofonbasis und den Achsenwinkel wird der Aufnahmebereich des Mikrofonsystems festgelegt.Das Wort *)Lautsprecherstereofonie dient zur Unterscheidung gegenüber der Kopfhörerstereofonie, zu der ja eine Kunstkopfmikrofonanordnung zur Aufnahme und Kopfhörer zur Wiedergabe gehören.
Die früheren unklaren Bezeichnungen von raumbezogener und kopfbezogener Stereofonie sollten vermieden werden, weil letztendlich immer der Kopf mit den Ohren zum Hören benötigt wird.
Zur Theorie der Äquivalenzstereofonie, insbesondere der Erzeugung der Interchannel-Signale (Lautsprechersignale) und auch zum Aufnahmebereich dieses Hauptmikrofonsystems, siehe [1] oder unten den Weblink: "Theoriegrundlagen der Äquivalenzstereofonie".
Siehe auch:
Intensitätsstereofonie, Laufzeitstereofonie, ORTF, Lokalisation (Akustik), Kunstkopf, binaural, Druckmikrofon, Druckgradientenmikrofon, Mikrofon, Stereo,
Weblinks