Äquivalenz von Masse und Energie
Die Äquivalenz von Masse und Energie ist eine wichtige Aussage der speziellen Relativitätstheorie. Sie besagt, dass jede Masse Energie, und jede Energie Masse hat, wobei beide über die FormelDiese einfache Formel hat weitreichende Konsequenzen. So folgt aus ihr, dass die Bindungsenergie eines Systems selbst zur Masse beiträgt; da die Bindungsenergie stets negativ ist, bedeutet dies, dass das gebundene System weniger Masse hat als die aneinander gebundenen Objekte. Während dieser Massenunterschied für die meisten Systeme so gering ist, dass man ihn nicht messen kann (beispielsweise hat ein Wasserstoff-Atom gegenüber einem freien Elektron und einem freien Proton gerade mal ca. 1/70 000 000 weniger Masse), ist der Betrag für Atomkerne recht gross (beispielsweise rund 0,8% bei Kohlenstoff-12), man spricht hier auch vom Massendefekt. Aus dem unterschiedlichen Massendefekt verschiedener Atomarten stammt die Energie bei Kernspaltung und Kernfusion. Hier wird also direkt Masse in (andere) Energie umgesetzt.
Noch deutlicher wird dies bei einem anderen Prozess: Der Annihilation von Teilchen und Antiteilchen. Hier wird die gesamte Masse der Teilchen in Strahlungsenergie umgesetzt, die ursprünglichen Teilchen existieren hinterher nicht mehr. Bei der Annihilation schwerer Teilchen können allerdings auch leichtere Teilchen-Antiteilchen-Paare entstehen.
Eine interessante Tatsache ist auch, dass die Sonne allein durch ihr abgestrahltes Licht (Gesamtleistung ca. 3,7·1026 W) in jeder Sekunde rund 4 Millionen Tonnen (4*109kg) Masse verliert (verglichen mit der Sonnenmasse von rund 2·1030 kg ist dieser Anteil jedoch vernachlässigbar).