Íos
Íos (auch: Nío) ist eine Insel der Kykladen im Ägäischen Meer, südlich von Náxos, nördlich von Santorini, 15 km lang, bis 7 km breit, 105 km² groß und bis zu 735 m hoch. Die sehr trockene Insel bringt nur in geringem Umfang landwirtschaftliche Produkte hervor (insbes. Honig und Ziegenkäse).Seit den 1970er Jahren erlebt Ios einen Boom des internationalen Tourismus. Nur dadurch hält sich die Einwohnerzahl bei etwa 1500. An manchen Tagen im Hochsommer kommt es vor, daß sich bis zu 10000 Fremde auf Ios aufhalten. Vorwiegend jüngere Leute aus aller Herren Länder genießen die sehr schönen Badestrände (insbesondere Milopotas), sowie ein ausgeprägtes und als besonders freizügig geltendes Nachtleben. Die Insel verfügt über einen der schönsten Naturhäfen der Ägäis, zu dem auch ein beliebter Yachthafen gehört, der zur Zeit vergrößert wird. Diverse Quellen sprechen dafür, das der antike Dichter Homer in Ios begraben wurde. Auf einem Hügel im wilden Inselinnern befindet sich eine kleine befestigte Grabanlage. Seit Mitte der 90er Jahre bemüht sich Bürgermeister Pusseos um die Entwicklung der Insel. Es ist ihm gelungen, EU-Gelder locker zu machen, um Straßenbau-Projekte, aber auch den Bau eines Amphitheaters zu finanzieren. Der deutsche, 2003 verstorbene Architekt Peter Haupt baute es in imposanter Lage oberhalb des Dorfes Chora. Es finden dort bisher jedoch nur selten kulturelle Veranstaltungen statt. Ob es durch Straßenbau gelingt, die touristische Struktur der Insel zu dezentralisieren, scheint fraglich. Bisher konzentriert sich das Leben auf den weitläufigen Hafen, das oberhalb gelegene, malerische und autofreie Kykladendorf Chora und den größten und schönsten Strand der Insel Milopotas. Ansonsten ist Ios nur sehr spärlich und vereinzelt besiedelt, wie etwa im Hinterland der ebenfalls schönen Strände von Manganari, Kalamos, Psathi und Theodoti.
Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90