École Normale Supérieure
Die École Normale Supérieure in der rue d'Ulm, mitten im Pariser Quartier Latin gelegen, ist neben der École Polytechnique die renommierteste Ausbildungsstätte des staatlichen französischen Erziehungswesens. Sie gilt als Kaderschmiede namentlich der geisteswissenschaftlichen (und darin inbegriffen: mathematischen) Elite.Mit Aufnahme in die ENS werden die Studenten zu Beamten und haben, sofern sie nicht durch mehrere Prüfungen fallen, eine Garantie auf lebenslange Beschäftigung mindestens als Oberschullehrer; die meisten streben jedoch eine Stellung im universitären Bereich an.
Wie in anderen Grandes Écoles erfolgt die Aufnahme nicht unmittelbar nach dem Abitur, sondern nach einem verschulten Grundstudium in sogenannten Vorbereitungsklassen (Classe préparatoire) an bestimmten renommierten Gymnasien und einem extrem selektiven Wettbewerb (Concours). Trotz dieser Auslese über schriftliche Prüfungsleistungen stammt ein erheblicher Teil der Studenten aus einem recht homogenen Milieu; zuweilen ist das Studium an der ENS über mehrere Generationen hinweg Familientradition.
Der homogene soziale und intellektuelle Hintergrund, die relative Sicherheit der Lebensplanung und der Wohnheimbetrieb begünstigen einen hohen Grad an Endogamie; das berühmteste Paar, das sich beim Studium an der ENS kennengelernt hat, sind Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir.
In Klammern das Jahr der Aufnahme
Berühmte Absolventen der ENS
Weblinks