Überhitzer
Ein Überhitzer ist ein Teil einer Kesselanlage, bei der Dampf über seine Verdampfungstemperatur hinaus weiter erhitzt wird. Dies wird erreicht, indem der Naßdampf nochmals den Feuerungsgasen ausgesetzt wird. Diesen Dampf nennt man dann Heißdampf, er ist vollkommen trocken und liegt mit seiner Temperatur oberhalb der Sättigungstemperatur (Rückkondensationspunkt). Bei mehrstufigen Anlagen wird auch zwischen den einzelnen Stufen eine Zwischenüberhitzung angewandt, um die Vorteile des Heissdampfes möglichst für den ganzen Prozess zur Verfügung zu habenÜberhitzer wurden erstmals um 1890 herum von Wilhelm Schmidt ausgeführt und etablierten sich rasch in stationären Anlagen. Auch Dampflokomotiven wurden kurze Zeit später mit Überhitzern ausgerüstet und führten zu wesentlichen Verbesserungen des Wirtschaftlichkeit der Dampfmaschinen.
Dieses Verfahren erhöht die Arbeitsfähigkeit des Dampfes und verringert die Neigung zu Kondensationen innerhalb der Arbeitsmaschine, sei es eine Turbine oder eine Kolbenmaschine. Die hohen Temperaturen machen jedoch bei Kolbenmaschinen den Einsatz von geeigneten Schmiermitteln unumgänglich.