Überfremdung
Überfremdung ist ein ideologischer Leitbegriff der Rechten in den deutschsprachigen Ländern. Er unterstellt, dass die Zahl der ins eigene Land kommenden Ausländer so hoch sei, dass die normale Entwicklung der eigenen Kultur beeinträchtigt bzw. ganz verhindert würde und stattdessen immer mehr die Fremden die Herrschaft übernähmen.Geprägt wurde der Begriff schon in den 1920er Jahren in der Schweiz. Dort ist der Ausländeranteil traditionell sehr hoch; dies auch aufgrund der Gesetzgebung, die die Einbürgerung von Ausländern erschwert.
In einem "Aufruf an alle Deutschen zur Notwehr gegen die Überfremdung" haben sich intellektuelle Rechtsextremisten bemüht, die "Überfremdung" als eine schwere Gefahr für die Gesellschaft darzustellen.
Faktisch liegt jedoch der Ausländeranteil in Deutschland deutlich niedriger als in zahlreichen europäischen Nachbarländern.
Zum anderen nehmen Ausländer in unseren Gesellschaften weitgehend Positionen ein, die Einheimische aufgrund der altersmäßigen und soziologischen Struktur nicht oder nicht mehr einnehmen wollen oder können.
Rechte Agitatoren verzeichnen Erfolge mit dem Propagandabegriff "Überfremdung". Bestimmte fremdenfeindliche Redewendungung bedienen verbreitete Ressentiments und finden eine breite Aufnahme, z.B: Das Boot ist voll.
siehe: Zuwanderung, Migration, Rechtsextremismus
1992 | 1993 | 1994 |
Ethnische Säuberung | Überfremdung | Peanuts |