4-Ohren-Modell
Das 4-Ohren-Modell oder Kommunikationsquadrat systematisiert die Erkenntnis, dass eine von einem Menschen an andere Menschen gerichtete Botschaft mehr als nur das unmittelbar Bezeichnete (den "Inhalt" der Botschaft, die Wortbedeutung) transportieren kann (und das in der Regel auch tut).Im deutschen Sprachraum wurde das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz von Thun popularisiert. Die vier Ohren stehen für die vier unterschiedlichen Bezugsräume zur semantischen Aussage einer Botschaft:
- Die Wortbedeutung bezeichnet das, was wir verstehen und was ausdrücklich kommuniziert wird.
- Der Appell einer Botschaft oder einer Handlung drückt die unausgesprochenen Wünsche und Sehnsüchte aus.
- Als Kontaktvergewisserung wird der Ich-Standpunkt zum Gegenüber bezeichnet (vgl. Transaktionsanalyse)
- Die Selbstoffenbarung umfasst verborgene Werte, Normen, Emotionen und Triebe. In diesen Bereich finden sich die von Freud beschriebenen Elemente des "Es" (das triebhafte Element der Psyche) und des "Über-Ich" (Normen und verdrängende Vorstellungen) sowie die, das Selbstwertgefühl betreffende Botschaften.
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Die Aussage einer freudigen Mutter gegenüber ihrer kleinen Tochter, welche mit einem Bild aus dem Kindergarten kommt, "Ja, das hast Du aber schön gemacht. Bekommt der Papa auch so ein schönes Bild von Dir?" könnte demnach wie folgt aufgeschlüsselt werden:
Sigmund Freud hat mit seiner Eisbergtheorie dazu die Grundlage geliefert, indem er eine Metapher für den verborgenen, viel größeren Teil einer Verhaltensweise fand.
Das Modell erinnert an Karl Bühlers Organon-Modell der Sprache, wonach sprachliche Zeichen Symbole, Signale und Symptome seien.
Weitere Kommunikationsmodellen siehe Lasswell-Formel und Kommunikationstheorie.Beispiel
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