20 000 Meilen unter den Meeren
20 000 Meilen unter den Meeren (franz. Vingt mille lieues sous les mers) ist ein Roman des französischen Schriftstellers Jules Verne. Das Buch erschien zum ersten Mal 1870 in zwei Bänden, die erste deutsche Übersetzung erschien 1873. Korrekt übersetzt in die deutsche Sprache müsste der Titel eigentlich "50.000 Meilen unter den Meeren" lauten, da unser Sprachgebrauch unter einer Meile eine Länge von 1,8 Kilometern versteht. Lieues, also französische Landmeilen sind jedoch 4,5 Kilometer lang.Jules Verne nimmt in diesem Buch die technische Entwicklung des Unterseebootes vorweg. Unterseeboote gab es schon vor Erscheinen des Buches, nur waren sie technisch noch nicht so weit entwickelt.
Jules Verne erzählt die Geschichte des Kapitän Nemo und seines Unterseebootes Nautilus, auf das der französische Professor Aronnax, sein Diener Conseil und der Harpunier Ned Land durch Zufall geraten. Gefangen an Bord der Nautilus sind sie gezwungen, auf der Nautilus eine Weltreise unter Wasser mitzumachen. Dabei erleben sie allerlei Abenteuer; sie kämpfen gegen einen Riesenkraken und einen Hai, sie sehen Atlantis und sind an Bord, als Kapitän Nemo mit seiner Nautilus den Südpol erreicht (damals war noch nicht bekannt, dass sich der Südpol auf der Landmasse des Kontinents Antarktis befindet). Während der Reise geraten sie mehrfach in gefährliche Situationen, aus denen sie durch die Nautilus gerettet werden. Jules Verne beschreibt den Sieg der Technik über die Natur. Die Technik macht alles möglich.
Professor Aronnax gerät auf der Reise in einen inneren Konflikt. Zum einen möchte er als Wissenschaftler und Autor eines Buches über das Leben in der Tiefsee möglichst lange an Bord der Nautilus bleiben und zusammen mit Kapitän Nemo das Leben im Meer zu erforschen, zum anderen wird ihm von Ned Land der Wunsch herangetragen, von Bord zu fliehen. Ned Land fühlt sich als Gefangener an Bord der Nautilus. Ned Lands Abneigung gegen Kapitän Nemo, die auch nicht dadurch überwunden wird, dass sie sich im Laufe der Reise gegenseitig das Leben retten, führt dazu, dass der Professor zeitweilig "zwischen den Stühlen sitzt". Dieser Konflikt wird erst im vorletzten Kapitel des zweiten Bandes gelöst, als der Professor und seine Gefährten miterleben, wie Kapitän Nemo ein Schiff versenkt.
20 000 Meilen unter den Meeren wurde 1954 von Walt Disney verfilmt. Kapitän Nemo wurde von James Mason gespielt, Ned Land von Kirk Douglas, der Diener Conseil von Peter Lorre und Professor Aronax von Paul Lukas. In den 1990er Jahren entstanden zwei Fernsehfilme nach 20 000 Meilen unter den Meeren. In einer Version wurde Kapitän Nemo von Michael Caine dargestellt.